Die Mainmetropole aus der Luft: Im Vordergrund die Europäische Zentralbank, dahinter das Ostend und die Skyline des Bankenviertels in der Frankfurter Innenstadt. Bild: Picture Alliance
Wie weit die Zinsen steigen
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Die Mitglieder des Rats der EZB diskutieren öffentlich darüber, wann im dritten Quartal der Leitzins zum ersten Mal erhöht werden soll – worum es geht. Ein Gastbeitrag.
Die Mitglieder des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) diskutieren öffentlich darüber, wann im dritten Quartal der Leitzins zum ersten Mal erhöht werden soll. Aber wichtiger als der Zeitpunkt des Zinsschritts ist die Frage, auf welches Niveau die EZB den Leitzins am Ende anheben wird. Laut den Terminmärkten endet der Zinserhöhungsprozess in zwei Jahren bei nur 1,2 Prozent. Aber am Ende dürfte die EZB ihren Leitzins deutlich stärker anheben müssen – mit entsprechenden Folgen für Anleiherenditen und Bauzinsen.
Bei ihren Schätzungen für den mittelfristig angemessenen Leitzins orientieren sich viele Marktteilnehmer am sogenannten gleichgewichtigen Realzins. Das ist ein inflationsbereinigter Zins, der eine Volkswirtschaft gerade ins Gleichgewicht bringt, also für normal ausgelastete Produktionskapazitäten und stabile Preise sorgt. Nach Aussagen von EZB-Ratsmitgliedern liegt der gleichgewichtige Realzins zwischen minus 1 und minus 0,5 Prozent. Addiert man das EZB-Inflationsziel von zwei Prozent hinzu, erhält man einen langfristig angemessenen Leitzins von 1 bis 1,5 Prozent.
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