Beethovens Unvollendete wird vollendet
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Bild: F.A.Z.
Künstliche Intelligenz spinnt fort, was Ludwig van Beethoven nicht zu Ende gebracht hat. Beginnt ein neues Kapitel im Wettbewerb zwischen Mensch und Maschine?
Vor die erste Kostprobe setzt Matthias Röder eine Warnung: „Bitte nicht erschrecken! Bedenkt, dass wir Computerklänge hören. Wenn das Menschen spielten, klänge das ganz wunderbar.“ Wochenlang hatten der Leiter des Karajan Instituts und einige Informatiker eine schlaue Software mit Stücken von Beethoven und dessen Zeitgenossen gefüttert. Jetzt soll die Maschine zeigen, was sie kann.
Röder drückt die Start-Taste. Musik setzt ein. Kurz verziehen die Musik-Experten, die sich Ende November im Beethoven Haus in Bonn treffen, das Gesicht, so ganz behagt ihnen der elektronische Sound nicht. Dann lauschen sie der Musik. Was sie hören, ist eine kurze Tonfolge aus Beethovens 10. Sinfonie, nach ein paar Sekunden übernimmt die Software und improvisiert. Minutenlang. Im Stile Beethovens. „So lange hat das noch keine Maschine geschafft“, ruft Röder in die Runde. „Das ist einmalig.“
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