Künstliche Intelligenz : Justizkommissar der EU kündigt schärfere Regelungen an
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Künstliche Intelligenz wird häufiger eingesetzt, als Verbraucher es vermuten. Bild: dpa
Als Reaktion auf eine Studie sollen Verbraucher künftig besser gewarnt werden, wann Künstliche Intelligenz im Einsatz ist. Das kündigte der Europäische Kommissar für Justiz am Montag an.
Die Europäische Kommission dringt darauf, digitale Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) schnell zu regulieren. Das hat der Europäische Kommissar für Justiz, Didier Reynders, am Montag auf einer Konferenz zum „Europäischen Weg für KI“ deutlich gemacht. Wichtig sei, dass die Verbraucher darüber informiert werden, wann Künstliche Intelligenz im Einsatz sei. Außerdem müssten Unternehmen dazu gezwungen werden, ihre Algorithmen offenzulegen – nicht nur wenn sie ihre Anwendungen auf den Markt brächten, sondern kontinuierlich bei dem Einsatz. Es sei nötig, dass der Staat einen permanenten Zugriff auf die Algorithmen bekomme. Außerdem wolle die EU-Kommission nicht nur konkrete Technologien in den Fokus nehmen, sondern auch ihre Risiken. „Wir wollen nichts einführen, das morgen schon wieder überholt ist“, sagte Reynders. Im nächsten Frühjahr werde die Kommission einen Vorschlag dazu machen.
Auf der Online-Konferenz stellte die Europäische Agentur für Grundrechte zudem eine Studie darüber vor, wie stark Unternehmen und öffentliche Institutionen KI-Anwendungen schon nutzen und dabei wichtige Grundrechte der Bürger im Blick behielten. Die Ergebnisse waren nach Angaben der Studienleiter ernüchternd. Während viele der rund 100 Befragten die europäischen Datenschutzregeln nennen konnten und nach eigenen Angaben auch beachteten, seien Grundrechte wie das Verbot von Diskriminierungen oder auch die Bewegungsfreiheit noch selten ein Thema. „Unternehmen nennen als den wichtigsten Vorteil von Künstlicher Intelligenz Geschwindigkeit und Effizienz“, sagte Agentur-Direktor Michael O’Flaherty. „Dabei können Fehler passieren, das müssen wir im Auge haben.“