„Kevin Kühnert schadet der SPD“
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Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, lehnt Kühnerts Forderungen rundheraus ab. Bild: dpa
Kevin Kühnert sieht Deutschlands Zukunft im Sozialismus. Prominente Ökonomen kritisieren ihn dafür harsch. Eine Reihe von ihnen will stattdessen die Soziale Marktwirtschaft in die Verfassung aufnehmen.
Führende Wirtschaftswissenschaftler haben mit Empörung auf den Vorstoß des Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert zu einer Verstaatlichung von Konzernen und dem Verbot privater Wohnraumvermietung reagiert. Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, sagte auf F.A.Z.-Anfrage: „Herr Kühnert versucht, sich durch radikale Thesen ins Gespräch zu bringen, hat sich damit aber eindeutig gegen das Wirtschaftsmodell der Sozialen Marktwirtschaft gestellt. Er schadet damit der SPD und sollte zu einer linksextremen Partei wie der Linken oder der DKP wechseln, dort würden seine Forderungen passen.“

Wirtschaftskorrespondent mit Sitz in London.
Ähnlich hart urteilte der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr: Kühnert habe „offenbar vor, die Mangelwirtschaft der DDR und die Allmacht der sozialistischen Machthaber wiederzubeleben. Seine Aussagen, auch wenn sie nur einer kleinen Minderheit gefallen, stellen Grundannahmen der Wirtschaftsordnung in Frage und schwächen so den deutschen Standort.“ Der Freiburger Ökonom Lars Feld, Mitglied im Rat der „Wirtschaftsweisen“, nannte Kühnerts „sozialistische Visionen groben Unfug“.
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