
Medizinische Versorgung : Faktor Mensch
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Behandlung von Covid-19 - Patienten auf der Intensivstation Bild: Frank Röth
Die hiesigen Krankenhäuser sind gut auf steigende Zahlen Corona-Infizierter vorbereitet. Die Krisenstäbe sind etabliert und eingespielt. Viel schwieriger ist es hingegen, das Bewusstsein für die unsichtbare Gefahr aufrechtzuerhalten.
Die Corona-Infektionszahlen steigen besorgniserregend rasant. Und auch wenn derzeit vorwiegend jüngere Menschen mit schwächeren Symptomen erkranken, so muss sich das hiesige Gesundheitssystem abermals vorbereiten auf eine ungewisse Zeit. Und dafür ist es gewappnet.
Es stehen zigtausend Intensivbetten mit Beatmungsplätzen bereit, noch einmal deutlich mehr als vor der Krise. In den Kliniken sind Krisenstäbe auf allen Ebenen etabliert, die flexibel reagieren können. Corona-Patienten, Zweifelsfälle und Nichtinfizierte werden bestmöglich räumlich getrennt. Selbst für die Versorgung mit Schutzkleidung sind Lösungen gefunden worden. Organisatorisch haben sich die Kliniken auf Krise eingestellt, die ist gewissermaßen zum Alltag geworden.
Die größte Unsicherheit besteht deshalb vielleicht im Faktor Mensch. Schließlich sind auch medizinische Mitarbeiter nur Menschen, denen aus verschiedensten Gründen Fehler unterlaufen können. Über so viele Monate das Bewusstsein für die stets vorhandene unsichtbare Gefahr, das Verantwortungsgefühl für die schwächeren Mitmenschen und das eigene umsichtige Verhalten aufrechtzuerhalten ist eine große Herausforderung und womöglich die schwerste Aufgabe.