Korruptionsaffäre : Das System Siemens
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Über Jahrzehnte hinweg wucherte im Siemens-Reich ein beispielloser Sumpf aus Korruption, den die Führung nicht trockengelegt hat. Die Verantwortung für das System Siemens teilen sich frühere Manager und Kontrolleure. Deren Solidarität bröckelt.
Die Solidarität früherer Vorstände und Aufsichtsräte von Siemens bröckelt. Bis auf Heinrich von Pierer, der als langjähriger Vorsitzender des Vorstands und des Aufsichtsrats besondere Verantwortung für die schwarzen Kassen von Siemens trägt, scheinen alle die Schadenersatzforderungen zu akzeptieren.
Sie betonen zwar ihre Unschuld, beugen sich aber dem Druck, weil sie wie Pierers Nachfolger Klaus Kleinfeld nun einmal die falschen Bilanzen von Siemens unterschrieben haben. Der heutige Chef des amerikanischen Alcoa-Konzerns kann auf eine Schlammschlacht vor Gericht über den Bilanzeid gut verzichten.
Wahrscheinlich wird am Ende auch Pierer einlenken, weil er sonst mit seinem gesamten Vermögen haftete, während für die Gegenseite ein Prozess lediglich unangenehm wäre. Siemens muss gegen frühere Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder Schadenersatz geltend machen, weil der Gesellschaft ein Schaden von rund 3 Milliarden Euro entstanden ist. Über Jahrzehnte hinweg wucherte im Siemens-Reich ein beispielloser Sumpf aus Korruption, den die Führung nicht trockengelegt hat. Die Verantwortung für das System Siemens teilen sich Manager und Kontrolleure.