Zukunft der Währungsunion : Weidmann: Euro-Finanzminister nicht durchsetzbar
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Jens Weidmann hält nicht für realistisch, dass die Mitgliedsländer der Währungsunion auf soviel Souveränität verzichten, um einen Euro-Finanzminister zu ermöglichen. Bild: dpa
Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat mit seinem französischen Kollegen einen Artikel über die Zukunft der Euro-Zone geschrieben. Gegen dessen Wahrnehmung wehrt er sich nun.
Bundesbankpräsident Jens Weidmann ist dem Eindruck entgegengetreten, er strebe in naher Zukunft die Schaffung eines Euro-Finanzministeriums an. „Ich sehe gegenwärtig keine politischen Mehrheiten für eine solche zentrale Lösung“, sagte Weidmann gegenüber FAZ.NET.
Zuvor war in Medienberichten der Eindruck entstanden, Weidmann plädiere gemeinsam mit dem französischen Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau für die Einrichtung eines europäischen Finanzministeriums. Für Weidmann ist dies jedoch nur eine theoretische Option, die er aber derzeit nicht für machbar hält. Daher plädiert er für eine Stärkung der geltenden Regeln.
Es gelte „unverändert der auf dem Prinzip der Eigenverantwortung basierende Rahmen des Maastricht-Vertrages“, sagte der deutsche Notenbankchef. „Diesen gilt es nachhaltig zu stärken. Solange kein umfassender Souveränitätsverzicht beschlossen wird, ist dies der Weg, der Haftung und Kontrolle in Einklang bringt."