Industrieproduktion : Am Tiefpunkt
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Inzwischen laufen die Fließbänder laufen wieder: Die Produktion in der Automobilindustrie ist im April besonders stark eingebrochen. Bild: dpa
Gestörte Lieferketten, geschlossene Fabriken und fehlende Absatzwege: Der Lockdown hat die Produktion dramatisch einbrechen lassen. Allmählich zeichnet sich eine Trendwende ab, Vorsicht bleibt aber weiterhin geboten.
Die Fertigung im verarbeitenden Gewerbe ist im April noch einmal dramatisch abgesackt – so heftig wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Zwar werden die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zunehmend gelockert, das öffentliche Leben und die Wirtschaft fahren wieder hoch. Doch die Zahlen zeigen, wie schwer der Lockdown die Unternehmen getroffen hat. Von diesem niedrigen Niveau kommend, wird es im Mai und Juni wohl wieder ein Plus für die Produktion geben.
Bei allem berechtigten Optimismus ist aber auch Vorsicht geboten. Denn das Fahrwasser wird in den kommenden Monaten schwierig bleiben. Darauf deuten die Auftragseingänge hin: Sie lagen im April rund 35 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Auch die im Mai vom Ifo-Institut ermittelten Produktionserwartungen der Industrieunternehmen für die nächsten drei Monate zeichnen ein eher trübes Bild.
Die Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie ist nach wie vor groß. Und das gilt nicht nur für Deutschland. Viele Unternehmen werden deshalb Investitionen aufschieben, was den Erholungsprozess der exportorientierten deutschen Wirtschaft merklich bremsen wird.