
Konjunktureinbruch : Das Schlimmste kommt erst noch
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Der Außenhandel ist im ersten Quartal stark eingebrochen: Containerbrücken am Hamburger Hafen Bild: dpa
Die BIP-Zahlen für das erste Quartal geben einen Vorgeschmack darauf, was der deutschen Wirtschaft bevorsteht. Eine schnelle Erholung wird immer unwahrscheinlicher.
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal des Jahres um 2,2 Prozent geschrumpft. Verglichen mit den Rückgängen in anderen EU-Staaten – in Frankreich betrug das Minus 5,8 Prozent – klingt das nicht besonders dramatisch. Doch auch in Deutschland gilt: Das Schlimmste steht der Wirtschaft erst noch bevor, ist in den nun veröffentlichten Zahlen schlicht nicht enthalten.
Die beschlossenen Einschränkungen infolge der Pandemie haben die deutsche Wirtschaft in großen Teilen zu einer Vollbremsung gezwungen. Schon im März sind die Umsätze im Einzelhandel im Vergleich zum Vormonat um 5,6 Prozent zurück gegangen, die Produktion im verarbeitenden Gewerbe sank um 9,2 Prozent.
Für die folgenden Monaten verheißen die sogenannten Frühindikatoren einen regelrechten Einbruch. Auch wenn mittlerweile wieder mehr Geschäfte geöffnet und Mitarbeiter an ihre Arbeitsplätze zurück gekehrt sind, erscheint eine schnelle Erholung immer unwahrscheinlicher.
Wirklich überwunden sein wird diese Krise erst, wenn es breit verfügbare Impfstoffe gibt. Hotels und Gaststätten bleiben stark betroffen. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen die Krisenzeit durch Kredite überbrücken und damit wachsende Schulden zurückzahlen müssen – ob das jeder stemmen kann, wird sich erst in Monaten zeigen. Auch deswegen werden sie Investitionen vermindern und sich damit zurückhalten, neue Mitarbeiter einzustellen. Auch wenn dies offenbar immer mehr Menschen hierzulande verständlicherweise hoffen: So plötzlich, wie die Corona-Krise eingetreten ist, wird sie nicht vorübergehen.