
Kommentar : Ökonomen für Italien
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Mario Monti bei der Vorstellung seines Kabinetts in Rom Bild: dpa
Wirtschaftsprofessor Mario Monti hat im Kabinett viel wirtschaftlichen Sachverstand um sich geschart. Doch Montis künftiges Problem ist es nicht, Reformen zu erklären.
Wirtschaftsprofessor Mario Monti hat im Kabinett viel wirtschaftlichen Sachverstand um sich geschart. In der neuen italienischen Regierung haben die Ökonomen ein klares Übergewicht.
Das ist ein willkommener Wandel gegenüber der gestürzten Regierung von Silvio Berlusconi. Denn die Wirtschaftsliberalen der ersten Stunde, die Berlusconis frühe Wahlkampagnen prägten, haben ihn enttäuscht verlassen.
Die Italiener erlebten daher nur gelegentlich einen pragmatischen Gedanken des Unternehmers Berlusconi und bei Schatzminister Giulio Tremonti eine buchhalterische Attitüde gepaart mit wirtschaftlichem Zickzack-Kurs.
Weil der neue Ministerpräsident nicht auf Parteien- und Regionalproporz achten musste, verfügt er über eine homogene Mannschaft von reformerischen, aber wirtschaftspolitisch gemäßigten Liberalen. Sie können die notwendigen Veränderungen sicher besser erklären als Silvio Berlusconi und die um ihn gescharten Emporkömmlinge aus der Politik.
Doch Montis künftiges Problem ist es nicht, Reformen zu formulieren und zu erklären. Die Frage wird sein, ob sich die neuen Vorhaben mit den Politikern vom alten Schlag durch das Parlament bringen lassen.