Der Rezessionspuffer schmilzt
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Vor allem energieintensive Industrieunternehmen leiden: Der Industriepark Höchst, ein Standort der Pharma- und Chemieindustrie, in Frankfurt Bild: Lucas Bäuml
Die Energiekrise und die Inflation setzen der deutschen Wirtschaft immer stärker zu. Ob eine Rezession noch abzuwenden ist, hängt maßgeblich an der Entwicklung der Gaspreise.
Nach dem ersten Schock sah es im April und Mai noch so aus, als würde die deutsche Wirtschaft die Folgen des Ukrainekriegs gut wegstecken. Das erweist sich nun allerdings mehr und mehr als Illusion. „Deutschland steht sehr knapp vor einer Rezession“, sagt Jörg Zeuner, Chefvolkswirt von Union Investment. Die Chancen, dass es in diesem Jahr noch zu einer kräftigen Erholung kommt, schwinden. „Von den Dienstleistern kommt immer noch ein bisschen Rückenwind für die Konjunktur, es gibt aber auch Gegenwind, der immer stärker bläst“, warnt Zeuner.
Tatsächlich sind die Unsicherheiten zuletzt nicht weniger, sondern mehr geworden. Die gedrosselten russischen Gaslieferungen und die von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) als Reaktion ausgerufene Gas-Alarmstufe haben die Gaspreise noch einmal kräftig steigen lassen. Dass Russland den Gashahn vollständig zudrehen könnte, schwebt wie ein Damoklesschwert über der Konjunktur. Ökonomen sind sich einig, dass in dem Fall ein kräftiger Einbruch nicht abzuwenden wäre.
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