Die italienische Tragödie
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Das Kolosseum in Rom Bild: mauritius images
Italiens Regierung will mehr Schulden machen als Brüssel erlaubt. Das haben sich die Euroretter mit ihren Hilfskrediten selbst eingebrockt. Ein Gastbeitrag.
Man kann über den aktuellen Konflikt der EU mit Italien moralisierend diskutieren und die angebliche Maßlosigkeit der Italiener geißeln. Man kann diesen Konflikt aber auch als das Ergebnis stürmischer und unüberlegter Vergemeinschaftungsaktionen in Europa interpretieren, die dem europäischen Einigungswerk schweren Schaden zugefügt haben.
Italiens Staatsschulden sind schon lange hoch, in den italienischen Banken schlummern schon lange riesige Bestände luftiger Kreditforderungen. Die EU-Kommission hätte die Banken schon vor Jahren schärfer regulieren und die Staatsschulden begrenzen müssen, tat es aber nicht. Dass sie sich jetzt auf einmal über eine Defizitquote von 2,4 Prozent aufregt, liegt daran, dass neue euroskeptische Parteien als Konkurrenz zum alten Establishment in Italien aufgetaucht sind. Ihnen gegenüber will man jetzt ein Exempel statuieren. Nach der Weigerung der italienischen Regierung, das geplante Haushaltsdefizit zu verringern, könnte die EU-Kommission hohe Geldstrafen verhängen.
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