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Eurokrise : Steinbrück: Drittes Hilfspaket für Athen möglich

„Wir sollten allen, die martialisch den Rauswurf Griechenlands aus der Euro-Zone fordern, deutlich sagen: Ihr wisst nicht, wovon ihr redet“: Peer Steinbrück

„Wir sollten allen, die martialisch den Rauswurf Griechenlands aus der Euro-Zone fordern, deutlich sagen: Ihr wisst nicht, wovon ihr redet“: Peer Steinbrück Bild: dapd

Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück will Griechenland bei der Bewältigung seiner Schuldenkrise mehr Zeit einräumen. Auch ein drittes Rettungsprogramm schließt er nicht aus. Athen werde sich in den kommenden sieben bis acht Jahren nicht selbst Geld leihen können: „So lange werden wir helfen müssen“.

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          SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück warnt vor einem Ausschluss Griechenlands aus der Währungsunion. Die politischen und ökonomischen Erschütterungen wären nach seinen Worten verheerend. „Wir sollten allen, die martialisch den Rauswurf Griechenlands aus der Euro-Zone fordern, deutlich sagen: Ihr wisst nicht, wovon ihr redet“, sagte er am Wochenende. Es sei nicht möglich, die Daumenschrauben weiter anzuziehen. „Die Griechen müssen zu ihren Verpflichtungen stehen, aber wir sollten ihnen mehr Zeit geben“, sagte er der Zeitung „Welt am Sonntag“.

          Manfred Schäfers
          Wirtschaftskorrespondent in Berlin.

          Der designierte Kanzlerkandidat der SPD schloss eine Zustimmung seiner Partei zu einem dritten Hilfspaket für Griechenland nicht mehr aus. Anfang August hatte er eine Mehrheit im Bundestag als unwahrscheinlich hingestellt. Wie der SPD-Politiker nun betonte, wird sich Griechenland in den kommenden sieben bis acht Jahren kein Geld am Kapitalmarkt leihen können. „So lange werden wir helfen müssen.“

          Tatsächlich sieht die Planung vor, dass Griechenland erst im Jahr 2020 seine Schuldenlast auf ein tragfähiges Niveau gesenkt haben wird. Doch selbst das gilt angesichts der Verzögerungen nicht mehr als erreichbar. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte im Februar ein weiteres Hilfspaket als möglich bezeichnet. Das von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorgetragene Bekenntnis, Griechenland im Euro halten zu wollen, lässt sich als Hinweis lesen, dass die Euro-Regierungen eine gewisse Flexibilität bewahren wollen.

          Die Regierung in Athen will am Montag ihren Etatentwurf für 2013 vorlegen mit Kürzungen von 11,5 Milliarden Euro über zwei Jahre. Der Bericht der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF), der Grundlage für die Auszahlung der nächsten Tranche von 31 Milliarden Euro ist, verzögert sich.

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