Griechische Banken : EZB gibt nochmal eine Milliarde mehr Notkredite
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Die EZB in Frankfurt Bild: dpa
Die Europäische Zentralbank hat nach Informationen der F.A.Z. abermals die Notkredite für griechische Banken erhöht. Ohne die Nothilfen könnten die griechischen Banken nicht mehr öffnen.
Der Rat der Europäischen Zentralbank hat Mittwoch eine Erhöhung der Ela-Notkredite um eine Milliarde Euro für die griechischen Geschäftsbanken beschlossen. Dies erfuhr die F.A.Z. aus Notenbankkreisen. Die Athener Notenbank kann den angeschlagenen griechischen Geschäftsbanken somit Notkredite von maximal 90,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen.
Vergangene Woche hatte die EZB die „Emergency Liquidity Assistance“ auf 89,5 Milliarden Euro erhöht. Diese Anhebung war die erste seit Ende Juni, als die EZB die Nothilfen eingefroren hatte. Die Nothilfen ermöglichten es den griechischen Banken, am Montag für einfache Dienstleistungen wieder zu öffnen. Die Kapitalkontrollen bleiben allerdings weiter bestehen, ebenso eine wöchentliche Obergrenze von 420 Euro für Abhebungen.
In den vergangenen sieben Monaten haben die griechischen Banken mehr als ein Viertel ihrer Einlagen verloren, weil verängstigte Kunden ihre Konten leerräumten. Seit das dritte Hilfspaket in Aussicht gestellt wurde, bringen einige Kunden ihr Geld zu den Banken zurück. Dennoch gibt es immer noch Netto-Abflüsse, so dass die Banken auf Ela-Nothilfen angewiesen sind.
Noch schwerer wiegt, dass die Banken einen großen Berg fauler Kredite in ihren Portfolios haben. Die Quote der notleidenden Kredite ist über 40 Prozent gestiegen. Dem stehen nur unzureichende Rückstellungen für eventuelle Verluste und ein mittlerweile zu dünnes Eigenkapitalpolster gegenüber. Im vereinbarten dritten Hilfspaket sind bis zu 25 Milliarden Euro für eine Rekapitalisierung der Banken reserviert.