„Gute Juristen erkennen Ungerechtigkeiten im Einzelfall. Die große Frage nach der Gerechtigkeit überlassen sie der Philosophie“, sagt der ehemalige Verfassungsrichter Udo di Fabio Bild: Matthias Jung/laif
„Im Hintergrund lauert Chinas Modell“
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Wer Staatseinfluss begrenzen will, muss Freiheit auch leben, mahnt der frühere Verfassungsrichter. Ein Interview in unserer neuen F.A.Z.-Serie zur Sozialen Marktwirtschaft.
Professor Di Fabio, im zweiten Jahr der Pandemie gibt die Bundesregierung beispiellose Hilfsversprechen, ohne dass die Finanzmärkte viel höhere Risikoprämien für die Schulden verlangen. Spricht daraus in erster Linie Vertrauen in die Feuerkraft des Staates oder Zutrauen in die Widerstandsfähigkeit der Sozialen Marktwirtschaft?
Die Marktwirtschaft hat sich in der Pandemie besser geschlagen, als man erwarten durfte. Gerade in Deutschland war trotz langer und teils intensiver Lockdown-Maßnahmen die Wirtschaft ein Stabilitätsanker. Sie war auch schnell mit innovativen Impfstoffen da, eine positive Überraschung. Der Staat wirkt stark, weil die Marktwirtschaft stark ist.
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