Deutschland entthront : China ist Exportweltmeister
- Aktualisiert am
Nun haben die Chinesen in Sachen Ausfuhr wieder die Nase vorn Bild: REUTERS
China hat Deutschland als Exportweltmeister überholt. Die Summe der Exporte 2009 betrug 840 Milliarden Euro, wie am Sonntag aus Zahlen der chinesischen Zollbehörde hervorging. Für Deutschland wurden vom Außenhandelsverband BGA 816 Milliarden Euro an Exporten vorhergesagt.
China hat Deutschland als Exportweltmeister überholt. Die Summe der Exporte 2009 betrug insgesamt 1,2 Billionen Dollar (840 Milliarden Euro), wie am Sonntag aus Zahlen der chinesischen Zollbehörde hervorging. Für Deutschland wurden vom Außenhandelsverband BGA 816 Milliarden Euro an Exporten vorhergesagt.
Auch für die Zukunft herrscht kein großer Optimismus: „Mit einer raschen Rückkehr auf das Niveau vor der Krise ist nicht zu rechnen“, hatte der Präsident des BGA, Anton Börner vergangene Woche gesagt. „Trotz erster Erholungszeichen im Außenhandel werden die Folgen der Finanzkrise auch das neue Jahr maßgeblich bestimmen.“ (Lesen Sie auch: Der Exportmotor läuft langsam wieder an).
Chinesische Ausfuhr stieg erstmals seit 14 Monaten wieder an
Die chinesische Ausfuhr stieg hingegen im Dezember erstmals seit 14 Monaten wieder, und zwar trotz schwacher globaler Nachfrage um 17,7 Prozent. Die im Dezember verzeichnete Erholung sei ein „wichtiger Wendepunkt“ für Exporteure, sagte ein Ökonom der Zollbehörde, Huang Guohua, im staatlichen Fernsehsender CCTV. Die chinesischen Exportunternehmen hätten ihr Allzeittief nun völlig überwunden,
erklärte Huang.
China hatte Deutschland als drittgrößte Volkswirtschaft schon einmal im Jahr 2007 überholt. An zweiter Stelle liegt derzeit Japan, das ebenfalls bald von China eingeholt werden dürfte. Der chinesische Handelsüberschuss ging 2009 nach Behördenangaben indes um 34,2 Prozent auf 196,07 Milliarden Dollar zurück.
Während Deutschland überwiegend Hochtechnologie und Ingenieurkunst exportiert, liefert China vor allem Massenware wie Kinderspielzeuge, Schuhe, Kleider, Eisschränke, Teddybären. Das gelingt nicht nur wegen der niedrigen Stundenlöhne in den Fabriken, die vor allem in Südchina und rund um die Metropole Schanghai angesiedelt sind. Hilfreich ist auch der Außenwert des Yuan, den viele Analysten trotz der schleichenden Aufwertung seit 2005 immer noch als stark unterbewertet einschätzen.