Konjunktur : Deutsche Industrie erholt sich nur noch leicht von Corona-Einbruch
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Ein Mitarbeiter montiert in einer Werkshalle am Stammsitz der Heidelberger Druckmaschinen AG ein Druckwerk vom Typ Speedmaster CX 102. Bild: dpa
Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion den dritten Monat in Folge gesteigert. Ökonomen hatten hier allerdings mit einem deutlichen stärkeren Zuwachs gerechnet.
Die deutsche Industrie hat sich den dritten Monat in Folge von dem drastischen Produktionseinbruch in der Corona-Krise erholt. Allerdings fiel der Anstieg im Juli deutlich schwächer als erwartet aus. Im verarbeitenden Gewerbe habe die Fertigung im Monatsvergleich um 1,2 Prozent zugelegt, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten mit einem deutlich stärkeren Zuwachs um 4,5 Prozent gerechnet.
Allerdings war der Anstieg im Juni stärker als bisher bekannt ausgefallen. Das Bundesamt revidierte den Zuwachs im Monatsvergleich auf 9,3 Prozent nach oben, nachdem zuvor nur ein Anstieg um 8,9 Prozent gemeldet worden war. In den Monaten März und April war die Produktion wegen der Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie massiv gefallen. Seitdem konnte ein Teil des Einbruchs wettgemacht werden.
Dass die Krise immer noch schwer wiegt, zeigt der Jahresvergleich. Gegenüber dem Vorjahresmonat war die Gesamtherstellung im Juli um 10,0 Prozent rückläufig. Das Vorkrisenniveau wird immer noch klar unterschritten: Gegenüber Februar, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen, liegt die Gesamtproduktion 10,8 Prozent tiefer.
In der größten Branche des Verarbeitenden Gewerbes, der Automobilindustrie, ist die Produktion im Juli um 6,9 Prozent zum Vormonat angestiegen. Sie liegt aber nach Angaben des Bundesamts noch gut 15 Prozent unter dem Wert vom Februar.