
Kommentar : Wachsende Stadt
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Bild: F.A.Z.
Deutschlands Großstädte wachsen. Für viele Städte ist das ein Kraftakt. Aber viel größere Probleme haben die Regionen, die schrumpfen.
Für manche ist die Nachricht eine kleine Sensation, wenn nicht gar Triumph: Städte wie Frankfurt, Köln, Hannover oder Koblenz wachsen der jüngsten Studie des Bundesamts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zufolge stärker als Berlin. Dabei gilt die Hauptstadt als Boomtown schlechthin. Doch Image ist die eine, ein starkes wirtschaftliches Umfeld die andere Voraussetzung dafür, dass eine Stadt Menschen anzieht.
Das Wachstum stellt die Städte aber auch vor eine immense Herausforderung. Das gilt nicht nur, aber besonders für den Städtebau: Bauland muss ausgewiesen werden, damit die vielerorts dringend benötigten neuen Wohnungen entstehen können. Gleichzeitig heißt es, Grün- und Freiflächen zu bewahren, ohne die keine Stadt lebenswert ist.
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Mehr erfahrenFür viele Städte scheint das ein Kraftakt. Verglichen jedoch mit dem, was auf all jene schrumpfenden Regionen zukommt, ist das die leichtere Aufgabe.
Denn dort altert die Gesellschaft schneller, und es verschieben sich die Geschlechterproportionen. Doch um sich so schnell wie möglich den veränderten Bedingungen anzupassen, fehlen den schrumpfenden Kommunen die treibenden Kräfte – die sind in die Wachstumszentren abgewandert.

Verantwortliche Redakteurin für „Wohnen“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
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