
Kommentar : Ökostrom-Solidarität
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Durch die Eigenstromerzeugung bleiben immer weniger Zahler, die die größer werdende EEG-Zeche zahlen müssen. Es wird Zeit, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
Dass auf der Reformbaustelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ausgerechnet die Eigenstromerzeugung eine hervorgehobene Rolle spielen würde, hätte vor einigen Monaten niemand vorhergesagt. Doch die Eigenstromerzeugung ist ein wichtiges Thema – nicht nur für diejenigen, die selbstgemachte Elektrizität aus Sonne, Wind, Wasser oder Biogas auch selbst verbrauchen. Für sie liegt der Vorteil auf der Hand: Sie beziehen weniger Strom aus dem Netz und vermeiden damit lästige Kosten wie die Netzgebühr oder die EEG-Umlage. So kassieren sie zwar die Ökostromförderung, beteiligen sich aber nicht an deren Finanzierung.
Verständlich, dass dieses System immer mehr „Sparfüchse“ anlockt, die sich aus der Finanzierung des EEG-Systems verabschieden. Zurück bleiben immer weniger Zahler, etwa die Bewohner der sprichwörtlichen Berliner Mietskasernen, die die größer werdende EEG-Zeche zahlen müssen. Es wird Zeit, diesen von der Politik einst in Gang gesetzten und deshalb lange Zeit nicht angetasteten Teufelskreis zu durchbrechen. Daher ist es richtig und nicht nur ein Gebot praktischer Vernunft, alle neuen Anlagen mit einem einheitlichen Umlagesatz zu belegen. So viel Solidarität muss sein.
