
Kommentar : Montis Hausaufgaben
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In Italien verdüstert sich die Konjunktur, das Ansehen der Regierung wird blasser. Doch gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass Ministerpräsident Mario Monti das Reformtempo wieder erhöhen will.
In der europäischen Rettungsaktion für Spanien sehen viele italienische Politiker und Medien ein Hoffnungszeichen dafür, dass die Mauer des deutschen Widerstands gegen Investitionsbonds, Eurobonds und die Vergemeinschaftung der Staatsschulden bald zusammenbrechen wird. In Italien verdüstert sich die Konjunktur, das Ansehen der Regierung wird blasser. Doch gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass Ministerpräsident Mario Monti das Reformtempo wieder erhöhen will, um gegen die Rezession anzugehen.
Italien erwartet umfassende Zugeständnisse
Aus Sicht italienischer Ökonomen waren die letzten beiden Reformschritte, die auf Liberalisierung der Wirtschaft und eine Flexibilisierung des Arbeitsmarkts zielten, ein Flop. Doch Monti will Streit in Italien vermeiden. Er sagt, seine Regierung habe ihre Hausaufgaben gemacht. Sie könne daher mit Recht umfassende Zugeständnisse von Berlin erwarten.
Noch glänzt Montis Ruf im Ausland. Und natürlich war der Vorschusslorbeer für den Ministerpräsidenten berechtigt, nachdem man mit seinen Vorgängern viele Enttäuschungen erlebt hat. Aber auch Montis Bild wird leiden, wenn er weiter verbreitet, nur die Kollegin Angela Merkel sei für die Rettung Italiens zuständig und verantwortlich.