https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kommentar-energie-fuer-deutschland-11025841.html
Carsten Knop

Kommentar : Energie für Deutschland

  • -Aktualisiert am

Energiewende zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit? Die Politik muss den Bürgern reinen Wein einschenken Bild: dpa

Thesen zum Ausstieg aus der Kernenergie finden leicht Applaus. Aber denkt die Mehrheit der Bevölkerung mit ihren Arbeitsplätzen in der Industrie so radikal? Wohl nicht. Für die Politik ist es an der Zeit, den Deutschen reinen Wein einzuschenken.

          1 Min.

          Spricht hier nur die „Atomlobby“, oder geht es den 40 Managern, die einen Energiepolitischen Appell formuliert haben, um mehr? Deutschland brauche auch in Zukunft Kernenergie und Kohle, um eine regenerative Energiewende zu bewerkstelligen. Das ist die Kernthese des Appells, der von der Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie beseelt ist.

          Tatsächlich beschäftigen die energieintensiven Branchen Stahl, Metalle, Chemie, Glas, Papier und Baustoffe in Deutschland gut 800.000 Menschen. Das Vorauseilen der Bundesregierung im Klimaschutz bringt diese Industriezweige unter Druck. Der Einsatz von Energie wird durch den Emissionshandel teurer. Da Wettbewerber in anderen Ländern keine vergleichbaren Belastungen schultern müssen, verschlechtern sich die Chancen deutscher Unternehmen.

          Das sind Fakten, die in der energiepolitischen Diskussion in Deutschland übersehen werden. Ausstiegsthesen finden leicht Applaus. Aber denkt die Mehrheit der Bevölkerung mit ihren Arbeitsplätzen in der Industrie so radikal? Wohl nicht. Für die Politik ist es an der Zeit, den Deutschen reinen Wein einzuschenken, auch zu der Frage, wie lange man Atomkraft wirklich noch braucht.

          Carsten Knop
          Herausgeber.

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Für liberale Werte und die Rechte von Minderheiten: Teilnehmer der Pride-Parade in Jerusalem am 1. Juni

          LGBTQ in Nahost : Israels queere Party wird politisch

          Tel Aviv gilt als „queere Hauptstadt“ der Region – die LGBTQ-Gemeinde war noch nie so stark wie heute. Aber auch die Kritiker bekommen Aufwind. Wie verändert die neue rechtsreligiöse Regierung die Pride-Paraden im Land?

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.