Kommentar : Draghis bester Mann
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Der Wechsel von EZB-Direktor Asmussen nach Berlin ist eine handfeste Überraschung. Der begnadete Strippenzieher dürfte seiner neuen Chefin Andrea Nahles gute Dienste leisten.
Die Europäische Zentralbank wird nicht glücklich mit den deutschen Vertretern in ihren Führungsgremien. Erst gab der vormalige Bundesbankpräsident Axel Weber Bundeskanzlerin Merkel einen Korb, als sie ihn als zum ersten deutschen Präsidenten der EZB machen wollte. Daraufhin rückte der Italiener Mario Draghi an die Spitze der EZB, wo er mit allen Tricks zur Umgehung des Verbots der Staatsfinanzierung das Mandat der Notenbank so weit dehnte, dass der EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark das Handtuch warf. Als Nachfolger kam der beste Mann von Finanzminister Schäuble aus Berlin nach Frankfurt: Jörg Asmussen.
Der begnadete Strippenzieher und Polit-Tüftler wurde schnell auch Draghis bester Mann, weil er immer wieder Umwege und Auswege fand, wenn es darum ging, staatlichen Schuldensündern noch mehr zu helfen. Er wurde dadurch zwar zum Buhmann in den Augen der deutschen Steuerzahler, sammelte jedoch Fleißpunkte der Rettungspolitiker.
Sein Wechsel nach Berlin ist eine handfeste Überraschung. Aber er wird bestimmt auch seiner neuen Ministerin Andrea Nahles beste Dienste leisten, wenn es darum geht, beim Finanzminister mehr Geld für Soziales herauszuholen.