
Bürgerversicherung : Das heiße Herz der SPD
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Patienten warten in einer Hausarztpraxis im Ruhrgebiet Bild: Picture-Alliance
Herzenssachen sind nicht ungefährlich. Als unschöne Nebenwirkung schalten sie den Verstand aus. Genau so verhält es sich mit einem Herzensanliegen der SPD: der Bürgerversicherung.
Die Bürgerversicherung ist der SPD ein Herzensanliegen. Aber wie jeder weiß, der die Pubertät hinter sich gelassen hat, sind Herzenssachen nicht ungefährlich. Denn als unschöne Nebenwirkung schalten sie den Verstand aus. Statt mit dem „heißen Herzen“ linker Gesinnung sollten die Sozialdemokraten die Sondierungsgespräche mit dem kühlen Verstand ambitionierter Gesundheitspolitiker führen.
Es ist ja nicht so, als gäbe es nicht genug zu tun. Nach den zurückliegenden gesundheitspolitischen Wohlfühljahren hieße ambitionierte Gesundheitspolitik, die Strukturmängel in der Versorgung nicht zu kaschieren, sondern aufzudecken und konsequent anzugehen. Das deutsche Gesundheitssystem ist nicht schlecht, nur sind die Ergebnisse gemessen an den immensen Beträgen, die es verschlingt, nicht gut genug.
An erster Stelle stehen deshalb eine überfällige Strukturreform im Krankenhausbereich und eine bessere Steuerung der Patienten. Die ideologischen Experimente, die die SPD plant, werden dagegen weite Teile der Ärzteschaft, die private, aber auch die gesetzliche Versicherung auf die Palme bringen und das System auf Jahre lähmen. Wem hilft das, außer vielleicht dem heißen Herz linker Ideologen?
