
Kommentar : Arbeit ohne Ende
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Die Freude angesichts der guten Nachrichten vom deutschen Arbeitsmarkt darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Mangel an Fachkräften die Dynamik zu bremsen droht. Zeit für ein Einwanderungsgesetz.
Am deutschen Arbeitsmarkt knallen zu Beginn des neuen Jahres die Sektkorken. 44,3 Millionen – noch nie waren im Jahresdurchschnitt so viele Menschen im Land erwerbstätig. Auch die Arbeitslosenzahlen entwickeln sich prächtig: An diesem Mittwoch wird die Bundesagentur für Arbeit wohl das nächste Rekordtief verkünden.
Die Freude angesichts solch guter Nachrichten darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Mangel an Fachkräften die Dynamik zu bremsen droht. Viele Unternehmen suchen schon heute dringend Mitarbeiter und müssen Aufträge sausenlassen, weil sie sie schlicht nicht mehr bewältigen können.
Das zieht sich durch viele Branchen, gebraucht wird längst nicht mehr nur der vielbeschworene Ingenieur. Aus eigener Kraft wird Deutschland es auf Dauer kaum schaffen, die Lücke zu schließen, denn auch die Reserve von arbeitswilligen und qualifizierten Frauen und älteren Menschen ist irgendwann erschöpft.
Die Sondierer von Union und SPD sollten daher endlich den Mut aufbringen, mit einem Einwanderungsgesetz das richtige Signal in die Welt zu senden: qualifizierte Fachkräfte willkommen. Es sollte nicht bei einem guten Vorsatz bleiben.
