Geduld macht reich
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Sparen kann sich lohnen. Bild: dpa
Selbstdisziplin führt zum Erfolg, sagen Ökonomen. Aber können wir unseren Charakter ändern?
Was haben Olaf Scholz und Friedrich Merz gemeinsam? Beide zeichnet ein hohes Durchhaltevermögen aus und die Fähigkeit, selbst bei wiederholten Niederlagen nicht aufzugeben. „Stehaufmännchen“ hätte man die beiden früher genannt. Heute sprechen wir geschlechtsneutral von Frustrationstoleranz und Resilienz. Scholz wäre gerne SPD-Vorsitzender geworden. Das hat bekanntlich nicht funktioniert. Anstatt den Bettel hinzuwerfen, ließ er sich im Sommer 2020 als Kanzlerkandidat ins Rennen schicken, als allein der Gedanke an einen Wahlsieg der SPD zu höhnischem Gelächter führte, zum Beispiel bei Ex-Kandidat Peer Steinbrück. Heute klingt „Bundeskanzler Olaf Scholz“ schon fast so selbstverständlich wie „Bundeskanzlerin Angela Merkel“, während man eine Weile nachdenken muss, wie der oder die SPD-Vorsitzende heißt.
Friedrich Merz wurde von Angela Merkel 2004 als Vorsitzender der CDU-Fraktion entmachtet. Seitdem sinnt der Mann auf Rache und auf den CDU-Vorsitz. Zweimal ging das knapp daneben. Merz ließ sich nicht entmutigen: An diesem Wochenende war es so weit, ein digitaler Parteitag hat ihn zum Nachfolger gewählt von – wie hieß der noch mal? 18 Jahre sind seit der großen Niederlage von Friedrich Merz ins Land gegangen. Durchhaltevermögen, gewürzt mit süßer Lust auf Rache, bürgt am Ende für den Erfolg.
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