Auf seiner Reise ins Hochgebirge von Nepal und Bhutan hat unser Autor Menschen getroffen, für die schon jetzt der Klimawandel große Auswirkungen hat. Die Tausende Jahre alten Gletscher schmelzen durch die zunehmende Wärme immer schneller. Durch die hohen und steilen Berge schießt das Schmelzwasser in die Täler. Bild: Christoph Hein
Das große Schmelzen
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Der Himalaja versorgt mehr als eine Milliarde Menschen mit Wasser. Der Klimawandel aber stellt alles auf den Kopf. Die Bauern suchen eine Zukunft.
Nein, Apples Einfluss hoch oben im Himalaja ist nicht sprunghaft gestiegen. Und doch werden Bauern in den nepalesischen Bergen bald „Siri“ rufen. „Siri, komm zum Melken“, könnte es dann heißen. Denn Yona Khaling Rai will die alte Kuhrasse Siri in ihrem Heimatland wieder verbreiten. „Die Siris sind so viel besser für unsere Berge geeignet als Hochleistungskühe wie die Jerseys“, sagt der fünfunddreißig Jahre alte Entwicklungsspezialist.
Im Godavari-Park vor den Toren Kathmandus lehrt er Bauern, auf den rasch fortschreitenden Klimawandel zu antworten. Am Rande des Molochs Kathmandu wirkt der dreißig Hektar große Wald wie ein Paradies. „Hier gibt es Leoparden und Großkatzen“, sagt Rai. Bauern, Dorfältesten und Wissenschaftlern zeigen Landwirtschaftsfachleute Frühwarnsysteme gegen Sturzfluten, Kühlschränke, die ohne Strom arbeiten, oder Kuhställe, die aus Bambus artgerecht gebaut werden. „Einer hat, nachdem wir ihm beigebracht haben, Kiwis anzubauen, seinen Beamtenjob aufgegeben. Heute ist er Kiwifarmer“, sagt Rai.
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