In 96 Stunden zum Atomausstieg
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Rauch steigt am 14. März 2011 aus dem Atomkraftwerk Fukushima Dai-ichi auf. Bild: dapd
Die Katastrophe in Fukushima besiegelte das Ende der Kernkraft in Deutschland. Nur vier Tage brauchte Angela Merkel, um den endgültigen Ausstieg einzuleiten. Unüberlegt, verstolpert. Eine Rekonstruktion der Ereignisse vor zehn Jahren.
Jahrzehnte hat Deutschland um den richtigen Umgang mit der Kernenergie gerungen. Dann ging plötzlich alles ganz schnell. Als vor 10 Jahren, am frühen Morgen des 11. März 2011, erste Meldungen über ein schweres Erdbeben und einen verheerenden Tsunami Deutschland erreichen, ahnt noch niemand, dass an diesem Wochenende das Endes des Atomzeitalters in Deutschland besiegelt werden wird. Einige wenige Politiker der schwarz-gelben Koalition werden aus rein politischen Gründen unter Führung der Bundeskanzlerin über Nacht einem Dogma abschwören, für das sie bis vor kurzem noch vehement gekämpft und Gesetze geändert hatten. Das Protokoll einer 180-Grad-Wende.
Freitag, 11. März 2011
Unsanft wird Europa an diesem Freitagmorgen geweckt: Um 6.46 Uhr mitteleuropäischer Zeit bebt in Japan die Erde mit einer Stärke von 9 auf der Richterskala. Ein verheerender Tsunami trifft die Ostküste des Landes. „Die über 10 Meter hohe Wasserwand verwüstet ganze Landstriche. In dem Gebiet steht ein Atomkraftwerk“, heißt es in den Nachrichten. Dass die japanische Regierung nur wenige Stunden später den atomaren Notfall ausrufen wird, ist am frühen Freitagmorgen nicht abzusehen.
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