Fluch und Segen für die Energiewende
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Trotz Corona-Krise: Die Kühltürme des Atomkraftwerkes Philippsburg wurde am 14. Mai gesprengt. Bild: dpa
Die Gesetze zu Kohleausstieg, Wind- und Solarkraft kommen nicht voran. Berlin will Verbraucher und Wirtschaft in der Rezession nicht zusätzlich belasten. Die Strompreise dürften trotzdem weiter steigen.
Spektakuläres Ende einer Ära: Am vergangenen Donnerstag wurden die beiden Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburg zwischen Karlsruhe und Heidelberg gesprengt. Zu Silvester war die Anlage vom Netz gegangen, bis Ende 2022 sollen auch alle weiteren Meiler in Deutschland außer Betrieb gehen. Dann wird der Atomausstieg vollständig vollzogen sein. Derzeit treten neben der Corona-Krise andere Politikfelder wie die sogenannte Energiewende in den Hintergrund, doch stehen in den kommenden Wochen und Monaten zentrale Entscheidungen an, die eine ähnliche Tragweite haben wie das Ende der Kernenergie.
Die politischen Vorgaben sind klar. Durch das Herunterfahren der fossilen Erzeugung und den Ausbau der erneuerbaren Energien möchte die Bundesregierung den Beitrag der alternativen Quellen zum deutschen Stromverbrauch stark steigern: Noch 2000 lag der Anteil bei gerade einmal 6 Prozent. 2019 waren es schon 40, bis 2030 sollen es 65 Prozent sein. Bezogen nicht nur auf die Elektrizität, sondern auf den gesamten Bruttoendenergieverbrauch, werden die sogenannten nachhaltigen Träger den aktuellen Plänen zufolge im Jahr 2030 mindestens 30 Prozent beisteuern.
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