Wird der Borkenkäfer zu Unrecht gehasst?
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Da war jemand fleißig: Abgestorbene Fichten im Harz Bild: dpa
Trockenheit und Stürme setzen dem Wald zu. Der Borkenkäfer gibt ihm den Rest. Warum wollen ihn trotzdem nicht alle bekämpfen?
Berti Borkenkäfer ist ein fleißiges Tierchen. Jedes Jahr im Frühjahr kommt er angeflogen und gestaltet den Nationalpark Harz um. Sein Lebensraum sind die Fichten, die kranken und schwachen unter ihnen locken ihn an. Zwischen Baumrinde und Holz nistet er sich ein, gräbt seine Gänge und schneidet im Stamm die Saftzufuhr ab. Der Baum hat keine Chance. Er stirbt und macht so Platz für neues, junges, gesundes Gewächs.
Über die Grenzen des Nationalparks bekannt wurde Berti, weil sich um ihn ein hitziger Streit entspann. Seit Jahren ist er im Nationalpark Teil der Bildungskampagne für junge Besucher. Sie sollen mit Berti spielen und lernen. Dass er riesige Waldabschnitte veröden lässt, sieht der Nationalpark mit Gelassenheit. „Ich schaffe Wildnis“, heißt es auf Berti-Prospekten des Parks. Der Tod gehört nun mal zum natürlichen Kreislauf dazu.
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