
Klimaneutralität : Alles auf Strom
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Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Bild: dpa
6 Millionen Wärmepumpen in acht Jahren: Das Ziel der Regierung ist ambitioniert, führt für aber auch zu hohen Kosten. Da helfen auch Nachjustierungen an der Strompreisbremse nicht.
Wenn es um das Formulieren von Zielvorgaben geht, läuft die Ampelkoalition regelmäßig zu Hochform auf. 80 Prozent Strom aus Erneuerbaren, 6 Millionen Wärmepumpen, 15 Millionen Elektroautos, 65 Prozent weniger CO2-Ausstoß: Das sind nur einige Maßzahlen, die bis zum Jahr 2030 erreicht sein sollen.
Keine Frage, ohne ambitionierte Ziele wird Deutschland nicht klimaneutral. Aber Ziele sollten nicht zum Dogma werden. Genau das geschieht jedoch derzeit im Gebäudebereich. In Neubauten eignen sich Wärmepumpen gut zum Heizen, den Eigentümern von Altbauten bürdet Wirtschaftsminister Robert Habeck mit der De-facto-Wärmepumpenpflicht ab 2024 indes ein unkalkulierbares Kostenrisiko auf. Da helfen auch Nachjustierungen an der Strompreisbremse nicht.
Bis es in Deutschland ausreichend Wind- und Sonnenenergie gibt, um all die Wärmepumpen, Elektroautos und Wasserstoff-Elektrolyseure halbwegs wirtschaftlich zu betreiben, wird es noch lange dauern. Doch statt gegenzusteuern, wird gleich das nächste Ziel festgelegt: das Abschalten der letzten Atomkraftwerke am 15. April 2023.