Wie tickende Zeitbomben
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Ein ausgebranntes Windrad in Köthen in Sachsen-Anhalt im Jahr 2017. Ursache des Feuers war wahrscheinlich ein Blitzeinschlag. Bild: ZB
Abgeknickte Rotorblätter, herabstürzende Trümmerteile: Um die Gefahren havarierender Windräder wird heftig gestritten. Betroffene Hersteller hüllen sich in Schweigen. Der Tüv fordert Konsequenzen.
Abgeknickte Rotorblätter, über Hunderte Meter am Boden verteilte Flügelfetzen, ganze Anlagen, die in Wäldern in Flammen aufgehen, herabstürzende Trümmerteile – immer mehr Havarien von Windrädern sorgen in der sowieso schon aufgeheizten Diskussion um Windkraft für zusätzliche Brisanz. Anwohner solcher Projekte fühlen sich in Gefahr, Bürgerinitiativen, die gegen das Aufstellen der Windkraftanlagen opponieren, warnen vor fatalen Unfällen mit den immer größer gebauten Industrieboliden.
Während die Branche die Vorfälle als aufgebauscht empfindet und dagegenhält, fordern andere eine regelmäßige Prüfpflicht wie für Tankstellen, Baukräne oder Jahrmarkt-Karussells. „Die Sicherheitsüberwachung der Windkraftanlagen ist nicht mehr zeitgemäß und je nach Landkreis oder Bundesland wie ein Flickenteppich organisiert“, sagt der Geschäftsführer des Tüv-Verbandes, Joachim Bühler. Es existiere nicht mal eine zentrale Erfassung der Unfälle. Aus seiner Sicht sind daher ringend bundesweit einheitliche Regelungen nötig.
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