Das deutsche Stromdilemma
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Wird der deutsche Sonderweg funktionieren? Bild: dpa
Während Franzosen und Briten weiter auf Kernenergie setzen, will Deutschland seinen Strombedarf vor allem aus Wind und Sonne decken. Kann dieser Sonderweg wirklich gutgehen?
Sven Giegold machte aus seiner Freude keinen Hehl. „Heute geht ein Jugendtraum in Erfüllung“, twitterte der Grünenpolitiker und Staatssekretär im Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium an Silvester. In seiner Schulzeit in Hannover hätten sie sich gegen Atomkraftwerke engagiert. „Mit der Abschaltung von Grohnde und Brokdorf haben unsere Proteste ihr Ziel erreicht: Dezentrale erneuerbare Energien ersetzen Atomkraft, Kohle und Erdgas. Endlich!“
Seit dem Beginn des neuen Jahres sind in Deutschland nicht mehr sechs, sondern nur noch drei Atomkraftwerke in Betrieb. Die Meiler in Brokdorf (Schleswig-Holstein), Grohnde (Niedersachsen) und Gundremmingen (Bayern) wurden wie geplant heruntergefahren. Noch am Netz sind Isar 2 nahe dem bayerischen Landshut sowie die Reaktoren im Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg. Aber auch sie haben nur noch eine kurze Restlaufzeit. Spätestens Ende dieses Jahres soll der 2011 nach dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima beschlossene Atomausstieg vollendet sein.
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