„Womit sollen die Lastwagen denn dann fahren?“
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Robert Habeck besichtigt während seines Besuchs einens Kavernenspeicher für Wasserstoff in Bad Lauchstädt im Sommer 2022. Bild: dpa
Der Wirtschaftsminister will den Wasserstoff bestimmten Branchen zuteilen. Verkehrsminister Wissing ist besorgt, dass der Verkehr zu kurz kommt. Die Industrie stellt sich hinter den FDP-Politiker und reagiert mit Sarkasmus auf Habecks Vorschlag.
Wasserstoff ist ein knappes Gut und als Energieträger heiß begehrt. Wie er in Zukunft am sinnvollsten eingesetzt werden soll, will gut überlegt sein. Die Bundesregierung arbeitet deshalb gerade an der Fortführung ihrer Wasserstoffstrategie, die sie eigentlich schon längst vorlegen wollte. Sie ist von zentraler Bedeutung für die Industrie, die derzeit in Forschung, Entwicklung und verstärkt auch in die Produktion investiert und hofft, den Wasserstoff, möglichst emissionsarm mithilfe erneuerbarer Energien erzeugt, tatsächlich irgendwann auch gewinnbringend einsetzen zu können.
Aber zwischen den an der Strategie beteiligten Ministerien knirscht es mal wieder. Besonders zwischen dem federführenden Bundeswirtschaftsministerium und dem Bundesverkehrsministerium gibt es Meinungsunterschiede, wer von dem Wasserstoffangebot profitieren soll, das die Bundesregierung gerade so mühsam auf der ganzen Welt zusammensammelt. Das Bundeswirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne) sorgt sich vor einer anhaltenden Wasserstoffknappheit und möchte ihn gerne für ausgewählte Branchen reservieren. Für die Stahlindustrie zum Beispiel, die zu Wasserstoff kaum eine klimafreundliche Alternative hat. Auch als Reserve für ausrangierte Gaskraftwerke wäre der Energieträger notwendig. Öffentlich will sich das Ministerium noch nicht äußern und verweist darauf, dass die Strategie ja gerade noch entworfen werde.
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