
Wo soll der grüne Strom herkommen?
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Ohne die Energie aus der Kohle würde Deutschland aktuell nicht auskommen. Bild: AFP
Es reicht nicht, bloß CO2-Emission zu vermeiden. Für die Stromversorgung in Deutschland reichen die Erneuerbaren Energien nicht aus. Erfolgsmeldungen wie die jüngste, wonach 43 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus Ökostrom stammten, beschönigen die Lage.
Bis zum Jahresende sollen Bundestag und Bundesrat die wichtigsten Gesetze beschlossen haben, um sicherzustellen, dass Deutschland seine Klimaziele einhalten kann. Am Freitag hat das Parlament dazu das erste Gesetzespaket beraten. Naturgemäß liegen die Schwerpunkte auf der Vermeidung klimaschädlicher Emissionen. Aber das darf nicht dazu führen, die andere Seite der Medaille außer Acht zu lassen: Wenn Kohle, Öl und Erdgas – von Atomkraft nicht zu reden – in absehbarer Zeit keine Rolle mehr in der Versorgung der Volkswirtschaft spielen sollen, wer sonst wird die energetische Basis absichern?
Erfolgsmeldungen wie die jüngste, wonach 43 Prozent des Bruttostromverbrauchs bis September aus Ökostrom stammten, beschönigen die Lage. Denn Elektrizität deckt nur ein Viertel der Energie, die Haushalte und Betriebe nachfragen. Die restlichen 1800 Terawattstunden beruhen auf Importware: Öl, Gas und Kohle. Die Erneuerbaren sichern nur 15 Prozent des gesamten Energieverbrauchs. Die Deckungslücke bis 2050, dann soll das Land kohlendioxidneutral sein, beträgt 85 Prozent.
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