Müssen wir verzichten oder rettet uns die Technik?
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Das Schweizer Unternehmen Axpo konstruiert eine große Solar-Anlage auf dem Staudamm am Muttsee. Bild: Reuters
In Glasgow ringen die Staaten um Lösungen für den Klimawandel. Das Problem dabei: Obwohl nicht nur die Politik technische Lösungen verspricht, wird es mit neuen Antrieben und mehr Effizienz alleine nicht getan sein.
Müssen wir künftig alle mit Lastenfahrrädern einkaufen? Oder brauchen wir nur darauf zu warten, dass mit Wasserstoff betriebene Fabriken und Verkehrsmittel uns das Nachdenken über die Erderwärmung abnehmen? Das ist etwas zugespitzt eine der zentralen Kontroversen im Klima-Diskurs: Müssen wir Verzicht üben oder können wir uns darauf verlassen, dass es Fortschritte in der Technik richten werden? Im schottischen Glasgow ringen Regierungen um Lösungen. Die Konsequenzen für den Alltag bleiben ausgeblendet.
Auch im Bundestags-Wahlkampf ging es oft um die große industrielle Transformation. Die Grünen forderten einen früheren Ausstieg aus der Kohleverstromung und dem Verbrennungsmotor. Union und SPD warben für industrielle Transformations-Projekte, die FDP setzte auf den Emissionshandel und will Menschen so wenig wie möglich gängeln. Konzepte, die Suffizienz, also einen zurückhaltenderen, ressourcenschonenden Lebensstil einbeziehen, sind spätestens seit dem grünen Wahldebakel von 1994 vom Tisch. Damals warb die Partei für einen Benzinpreis von 5 Mark je Liter.
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