Eine Wolke steht bei Sonnenaufgang über Windrädern im Landkreis Hildesheim (Niedersachsen). Bild: dpa
Industriepolitiker subventionieren Ökostrom und Batterietechnologien mit viel Geld. Es geht ums Klima – und um Macht.
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Der texanische Vieh-Rancher und Ölmann Bobby Helmers ließ vor drei Jahren sechs Windräder auf seinen Weiden im texanischen San Angelo errichten. Die Ölpumpen, die jahrelang das schwarze Gold aus der Erde befördert hatten, stellte er ab. Wenn es eines Symbols für den Wandel der amerikanischen Energiewirtschaft bedarf, dann dieses. Texas, mit Öl groß geworden, hat sich zum größten Windstromlieferanten Amerikas gemausert und schickt sich zugleich an, Kalifornien in der Sonnenenergie einzuholen. Der Kohlekraftwerkspark büßte binnen zehn Jahren ein Drittel seiner Kapazität ein. Unterdessen erklomm der Börsenwert von Tesla das Siebenfache des rund hundert Jahre älteren Autokonzerns Daimler.
Entwicklungen wie diese bestärkten den Norweger Jarand Rystad Anfang 2019 in der Überzeugung, dass es keinen Weg zurück gibt: Die Industrienationen werden immer weniger Öl, Gas und Kohle verbrennen. Als Rystad sein inzwischen global etabliertes Energie-Analyseunternehmen 2004 gründete, waren Vertreter der fossilen Industrie seine wichtigsten Kunden. Vor zwei Jahren habe er dann sehen können, dass Sonne und Wind konkurrenzfähig werden. Seither ist der „grüne“ Umbau der Wirtschaft das zentrale Beratungsthema von Rystad Energy.
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