
Trügerische Hoffnungen für das Klima
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Öko-Traum: Wildgänse fliegen am Himmel über dem Oderbruch, während sich im Hintergrund ein Windrad dreht. Bild: dpa
Erneuerbare Energie und Verzicht allein werden die Erde nicht retten. Es kommt vor allem auf neue Energietechniken an.
Zumindest in einer Hinsicht wird die Corona-Pandemie gefeiert. Das Virus schaffe, was der Mensch nicht hinbekomme: das Klima zu retten. Tatsächlich sind die Treibhausgasemissionen 2020 um sieben Prozent gefallen, so stark wie nie zuvor. Leider gilt aber auch: Um die Ziele des vor fünf Jahren geschlossenen Pariser Klima-Abkommens zu erreichen, müssten sie jedes Jahr um fast acht Prozent zurückgehen.
In Paris hatten fast 190 Staaten beschlossen, die Erderwärmung gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter wenn möglich auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dazu sollten die Unterzeichner nationale Aktionspläne für immer stärkere CO2-Reduktion vorlegen, sogenannte NDC-Pläne. Mit diesen Selbstverpflichtungen haben sich viele große Länder Zeit gelassen: bis jetzt, bis zum Jahrestag von Paris und dem virtuellen „Climate Ambition Summit“ am Wochenende, der Ersatzveranstaltung für den Weltklimagipfel. Die Lethargie hängt damit zusammen, dass das Abkommen keinerlei Sanktionen für säumige NDCs vorsieht. Daran ändert weder die Ausrufung des Klimanotstands durch UN-Generalsekretär António Guterres viel noch die halbe Milliarde Euro an Hilfen, die Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem Video-Gipfel den ärmeren Ländern zugesagt hat.
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