„Jetzt reicht’s!“
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Bild: Stefan Finger, VISUM, Bearbeitung F.A.S.
Die Industrie will sich nicht länger als Umweltsünder beschimpfen lassen. Hildegard Müller und Karl Haeusgen, oberste Vertreter von Autobranche und Maschinenbau, wehren sich gegen das Klimapaket der Bundesregierung.
Frau Müller, Herr Haeusgen, wie schnell kommt die deutsche Wirtschaft aus der Corona-Krise?
Müller: Die Unternehmen in Deutschland werden noch einige Zeit an den Folgen des Lockdowns zu leiden haben. Den Autoherstellern hilft, dass vor allem die asiatischen Märkte anziehen, dort verkaufen wir wieder gut. Aber die Zulieferer rechnen mit einer späteren Erholung, sie leiden darunter, dass das Geschäft in Europa das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht hat. Wir sollten uns keinen Illusionen über die Lage in Deutschland hingeben: Schon vor Corona konnte der Standort kaum mithalten mit den globalen Wachstumsraten. Das hat mit hohen Steuern, teurer Energie, auch mit zu viel Bürokratie zu tun. Meine Sorge ist, dass es in der Politik bei vielen nicht den Willen gibt, hier umzusteuern. Wenn ich in einem Gutachten des Umweltbundesamtes lese, dass Deutschland für den Klimaschutz ab 2030 kein Wachstum mehr haben soll, ist das abstrus! Solche Aussagen irritieren mich sehr, weil damit die Lebensgrundlage in Deutschland in Frage gestellt wird.
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