Als in Europa fast die Lichter ausgegangen wären
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Eine Hochspannungsleitung in München Bild: dpa
Anfang Januar kam es zu einer kritischen Lage im europäischen Stromnetz. Südosteuropa musste abgetrennt werden, um Schlimmeres zu verhindern. Details wurden jetzt bekannt. Die Strombranche spricht von einem Weckruf.
Es war genau vier Minuten und 25,9 Sekunden nach 14 Uhr als Europa am Freitag vor drei Wochen knapp einem Black-Out entging. Während sich überall Menschen auf das Wochenende vorbereiteten, versagte das kroatische Umspannwerk Ernestinovo seinen Dienst und brachte das europäische Stromnetz an den Rand des Zusammenbruchs. Im Abstand von Sekunden rauschte eine Abschaltkaskade durch das Stromnetz, mit Folgen bis nach Frankreich und Italien. Ein erster Zwischenbericht des Verbands der europäischen Netzbetreiber Entso-E nennt nun Details.

Wirtschaftskorrespondent für Österreich, Ostmittel-, Südosteuropa und die Türkei mit Sitz in Wien.
Demnach führte ein Stromüberangebot dazu, dass ein Schutzmechanismus Teile der kroatischen Anlage abschaltete. Die Stromflüsse im Nordwesten und Südosten des Umspannwerks wurden damit getrennt. Weil sich die Elektrizität damit, dem Weg des geringsten Widerstands folgend, im restlichen Netz verteilte, kam es unmittelbar zu Überlastungen benachbarter Leitungen. 23 Sekunden später schaltete sich die Leitung in Serbien von Subotica nach Novi Sad ab.
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