Karrieresprung : Unternehmenserfolg durch effektive Personalarbeit
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Höhere Erträge pro Mitarbeiter, geringere Fluktuationsquoten und niedrigere Krankenstände werden mit einer integrierten Personalstrategie Realität.
Effektive Personalarbeit beeinflusst den Erfolg des Unternehmens positiv. Dies lässt sich anhand von Zahlen und Fakten belegen. Diese reichen von der Steigerung der Mitarbeiterproduktivität über die Reduzierung der Fehlzeiten bis hin zur Verbesserung der Profitabilität. Im Rahmen der Studie Global Human Capital Survey 2002 / 2003 der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsorganisation PricewaterhouseCoopers
wurden mehr als eintausend Unternehmen aus 47 Ländern befragt. Die repräsentiert die Personalarbeit für rund sechs Millionen Arbeitnehmer.
Für eine höhere Effektivität des Personalmanagements ist eine logisch aus der Unternehmensstrategie abgeleitete und dokumentierte Personalstrategie unabdingbar. Etwa 60 Prozent der befragten Unternehmen haben diesen komplexen und abstimmungsaufwendigen Prozess durchlaufen und verfügen über eine integrierte Personalstrategie. Die Umsetzung der Strategie und die daraus resultierenden Vorteile lassen sich exemplarisch wie folgt darstellen:
Messung der organisatorischen Effektivität des Personalmanagements
In Unternehmen mit einer dokumentierten Personalstrategie liegt der Ertrag pro Mitarbeiterkapazität (MAK) rund 35 Prozent höher als in Unternehmen, die über keine Strategie für die Personalarbeit verfügen. Dennoch kann die derzeitige Lage nicht positiv stimmen: Sowohl die überaus schlechte Gewinnentwicklung pro MAK als auch die immer noch leicht steigende Kostenentwicklung pro MAK veranschaulichen die Trägheit, mit der Unternehmen ihre verfügbaren Arbeitskräfte an Marktveränderungen anpassen. Die Wertschöpfung pro MAK, der besonders Investoren und Analysten eine hohe Aufmerksamkeit widmen, sank entsprechend dramatisch.
Hohe Bedeutung der Verhaltenskennzahlen
Ein weiterer Vorteil einer dokumentierten Personalstrategie ist eine vergleichsweise geringe Anzahl betriebsbedingter Kündigungen. In Verbindung mit der in Studien mehrfach nachgewiesenen Frühwarnfunktion von Personalkennzahlen sind solche Unternehmen besser auf Umfeldveränderungen vorbereitet und können ihr derzeitig und mittelfristig notwendiges Mitarbeiterportfolio besser einschätzen.
Fortschrittliche Produktivitäts- und Vergütungskennzahlen
Neben dem höheren Ertrag pro MAK, der geringeren Fluktuationsquote und einem niedrigeren Krankenstand heben sich Unternehmen mit einer Personalstrategie durch ihre effektiveren Performance Management-Systeme ab. So bezeichnen drei Viertel der befragten Unternehmen mit einer dokumentierten Personalstrategie ihr System zur Messung der Mitarbeiterleistung als sehr effektiv. Dies können nur zwei Prozent der Firmen, die über keine Strategie verfügen, behaupten. Im vergangenen Jahr schmolzen die Umsätze der Unternehmen schneller zusammen als die Kostensenkungsprogramme greifen konnten. Deshalb müssen die Steuerungssysteme um Kennzahlen ergänzt werden, welche die Gesamtvergütung im Verhältnis zum Ertrag widerspiegeln und variable, an der Strategie ausgerichtete, Vergütungsbestandteile einbeziehen.
Implementierung eines Bildungscontrolling-Ansatzes
Schließlich ist die Entwicklung eines neuen Denkansatzes zur Personalentwicklung eine zwingende Konsequenz einer effektiven Personalstrategie. Speziell der Evaluation des Weiterbildungserfolges im Hinblick auf die Auswirkungen von Trainingsmaßnahmen auf Geschäftsentwicklungen und -ergebnisse sollte künftig mehr Bedeutung beigemessen werden. Mit Hilfe der Personalinvestitionsquote, die angibt, wie sich das in Mitarbeiter investierte Kapital verzinst, lässt sich letztlich die Wertschöpfung der Investitionen in Mitarbeiter ermitteln.
Fazit
Alle diese im Rahmen des Global Human Capital Survey 2002/2003 erhobenen Kennzahlen sowie die daraus abgeleiteten Analysen und Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge sind für ein Rating des Personalmanagements von zentraler Bedeutung. Der Studie zufolge wird in den Unternehmen derzeit leider überwiegend über Anzahl von Köpfen und Kapazitäten, Fluktuationsquoten und Fehlzeiten berichtet. Lediglich 55 Prozent der befragten Unternehmen machen in ihren öffentlich zugänglichen Berichten Aussagen zu den Kosten ihrer Belegschaft und nur etwa 20 Prozent erfassen die Produktivität ihrer Mitarbeiter systematisch.