
Kapitalbedarf : Commerzbank mit Puffer
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Die Commerzbank kann ihren Kapitalbedarf ohne Staatshilfe decken. Das ist eine gute Nachricht, die dem Vorstand vor einem Monat noch kaum jemand abgenommen hat.
Die Commerzbank wird es schaffen, den von der Bankenaufsicht festgestellten Kapitalbedarf von 5,3 Milliarden Euro ohne Staatshilfe zu decken. Das ist eine gute Nachricht, die dem Vorstand vor einem Monat noch kaum jemand abgenommen hat. Doch überraschend schnell ist die Commerzbank damit vorangekommen, die riskanten Anlagen von 250 Milliarden Euro um 34 Milliarden Euro zu verringern. Allein im vierten Quartal kehrte die Commerzbank die Hälfte davon aus der Bilanz und setzte so 1,6 Milliarden Euro Eigenkapital frei. Dieselbe Übung noch einmal bis zur Jahresmitte zu vollziehen erscheint machbar.
Für den Fall, dass beim Risikoabbau Verluste entstehen, bleiben ein Puffer von 1 Milliarde Euro und Hilfe der Allianz in der Hinterhand. Hinzu kommt mehr als nur ein Schuss Bilanzkosmetik: Im vierten Quartal 2011 ließ sich der operativ verdiente Gewinn von 0,3 auf 1,2 Milliarden Euro steigern. Auch im ersten Halbjahr 2012 sollte das gelingen und wäre ein schöner Erfolg.
Die Commerzbank zeigt aber auch, dass Bankbilanzen stark atmen. Politik und Aufsicht setzen zur Risikominimierung nicht die falschen Anreize, wenn sie Banken zwingen, Luft aus der Bilanz zu lassen.