Was höhere Gaspreise bringen
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In Lubmin enden die Pipelines aus Russland. Wenn das Gas versiegt, muss der Verbrauch sinken. Aber wie? Bild: Reuters
Wirtschaftsminister Robert Habeck ruft das Land zum Energiesparen auf. Doch autofreie Sonntage und der Pulli-Appell hatten schon früher nur überschaubare Effekte. Fachleute wünschen sich ein anderes Vorgehen.
Es ist erst ein paar Tage her, da erlebte Wirtschaftsminister Robert Habeck so etwas wie seinen Willy-Moment: Er appellierte an die Bevölkerung, sich beim Verfeuern von fossiler Energie zurückzuhalten. „Jede eingesparte Kilowattstunde Energie hilft“, mahnte der Grünen-Politiker am Mittwoch, als er die Frühwarnstufe eins des Gas-Notfallplans ausrief – und das mit dem Appell an Unternehmen und Haushalte verband, „dass sie uns helfen, dass sie Deutschland helfen, dass sie der Ukraine helfen, wenn sie Gas oder Energie insgesamt einsparen“.
Da erinnerte der Vizekanzler von heute sehr an den Regierungschef von einst, an Willy Brandt, der sich vor fast fünfzig Jahren mit ähnlichen Appellen ans Publikum wandte. Damals, es war der Herbst 1973, hatten Ägypten und Syrien gerade den Staat Israel überfallen, der Westen lieferte auf Umwegen über die Azoren heimlich Waffen. Im Gegenzug nutzten arabische Länder ihre Energieexporte als Waffe, indem sie die Ölproduktion drosselten.
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