Mit Fälschen allein gewinnt man keinen Handelskrieg
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Gefälschte iPhones in einem Geschäft in Hongkong Bild: Reuters
China holt gewaltig auf, was künstliche Intelligenz angeht. Und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis das Land den Westen bei Big Data abhängt. Doch auch das ist nicht alles.
Es geht um viel mehr als nur einen Handelskonflikt zwischen China und Amerika: Strafzölle auf Stahl, Flugzeuge oder Sojabohnen sind nur der Beginn einer wohl an Schärfe gewinnenden Auseinandersetzung beim Übergang von der bisherigen unipolaren zu einer künftig wahrscheinlich bipolaren Weltordnung. Für die Volksrepublik China ist das Ziel, wieder die politisch, wirtschaftlich und militärisch stärkste Macht der Erde zu sein, historisch zwangsläufig und selbstverständlich. Das Reich der Mitte war jahrhundertelang kulturell, technisch und wissenschaftlich führend. Nun will das Land zu der Stärke zurückfinden, die es vor den Opiumkriegen und der Okkupation durch ausländische Mächte besaß. Xi Jinping, Partei- und Staatschef auf Lebenszeit, wies nicht zufällig auf diese Schmach in seiner Rede zum Abschluss des jüngsten Nationalen Volkskongresses hin.
Die bislang einzige Supermacht stemmt sich gegen den raschen Aufstieg Chinas. Die Vereinigten Staaten scheinen die Rückkehr zur bipolaren Weltordnung wie zu Zeiten der Sowjetunion verhindern zu wollen. Ob das überhaupt möglich ist? Bestimmt wäre es besser, die beiden führenden Mächte gestalteten gemeinsam den Übergang zu einer neuen, friedlichen Weltordnung in schwierigen Zeiten, in denen es an vielen Ecken der Welt aus religiösen, ideologischen oder nationalistischen Gründen brennt. Leider könnte das ein frommer Wunsch bleiben. Denn wie die Weltgeschichte lehrt, mündet die Herausforderung einer Supermacht durch ein aufstrebendes Land oft in heftige Konflikte.
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