Razzia bei Herstellern : Kartellamt ermittelt gegen Kabel-Kartell
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Netzwerkkabel oder andere – Metall ist in allen Leitungen. Bild: dpa
Wie viel kostet das Metall in Kabeln? Bei der Berechnung dessen sollen sich mehrere Hersteller abgesprochen haben. Nach Durchsuchungen verliert die Leoni-Aktie zweistellig.
Das Bundeskartellamt hat wegen des Verdachts unerlaubter Preisabsprachen von Kabelherstellern mehrere Unternehmensstandorte in Deutschland durchsucht. Das bestätigte am Dienstagabend ein Sprecher der Behörde in Bonn. Verdachtsmomente in dem Fall gebe es bei Herstellern von Kabeln und Leitungen sowie weiteren Unternehmen beziehungsweise Unternehmensvereinigungen. Der Sprecher nannte keine Namen von Unternehmen.
Zuvor hatte der Autozulieferer Leoni in Nürnberg mitgeteilt, dass im Zuge von Ermittlungen des Kartellamts auch Standorte der Leoni-Gruppe durchsucht worden seien. Grund sei der Verdacht, „dass Kabelhersteller die Berechnung branchenüblicher Metallzuschläge in Deutschland miteinander koordiniert haben sollen“, hieß es. „Die Leoni AG kooperiert mit den Behörden und wird die Vorwürfe prüfen“, erklärte das Unternehmen.
Für die Leoni-Aktie ging es nach Bekanntwerden der Nachricht rapide bergab: Die Aktie verlor am Vormittag rund 14 Prozent und rutsche auf ein Tief seit einem Jahr.