Eine Kunstsammlerin begehrt auf
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Julia Stoschek anlässlich einer Preisverleihung in Köln im Jahr 2018 Bild: BrauerPhotos / J.Reetz
Ihre Sammlung gehört zu den besten der Welt, ihre Ausstellungen und ihre Partys sind gefragt: Was treibt die Kunstsammlerin Julia Stoschek an, die jetzt Berlin vorführt?
Wenige Wochen vor der Eröffnung der Kunstbiennale von Venedig von 2015 stellte sich heraus, dass für die Produktion eines Werks der Künstlerin Hito Steyerl für den Deutschen Pavillon 30.000 Euro fehlten. Der Staat stellte nur 10.000 Euro bereit, und einige der möglichen Sponsoren kamen für die Künstlerin aus politischen Gründen nicht in Frage. So klopfte man im Verein der Freunde des Deutschen Pavillons an. Julia Stoschek, Gesellschafterin der von Vater Michael zum Weltkonzern ausgebauten Brose Fahrzeugteile und weltberühmte Kunstsammlerin, sprang ein.
Das Werk wurde zum Höhepunkt der internationalen Kunst-Leistungsschau. In einem mit blauen Leuchtstoffröhren ausgekleideten Kinosaal saß man wie zwischen den Gitternetzen von 3D-Software vor einer Leinwand, auf der untote Youtube-Tänzer gegen künftige Diktaturen und die Deutsche Bank kämpfen. Das Werk „Factory of the Sun“ brachte eine neue technologische Lage auf den Punkt, in der zwischen digitalen Daten und menschlichen Körpern nicht mehr zu trennen ist. Die Berliner Kunstprofessorin Hito Steyerl wurde endgültig zum gefragtesten Namen für Museen und Sammler weltweit. Und Stoschek bekam das erste Exemplar einer Auflage von zehn zum Vorteilspreis.
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