Arbeitszeitbericht : Beschäftigte in Deutschland wollen weniger arbeiten
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Gerade bei Vertrauensarbeitszeit haben viele Beschäftigte keine Grenzen gezogen. Bild: dpa
Jeder zweite Arbeitnehmer möchte seine derzeitige Arbeitszeit reduzieren. Zudem weist der Trend deutlich auf eine Vier-Tage-Woche, zeigt nun der veröffentlichte Arbeitszeitreport.
Die Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland möchte nach einem Arbeitszeitreport weniger arbeiten. 53 Prozent der Berufstätigen möchten demnach ihre wöchentliche Arbeitszeit von derzeit durchschnittlich 38,4 Stunden verkürzen. Und knapp die Hälfte wünscht sich die Verteilung der Arbeitszeit auf weniger als fünf Arbeitstage, wie aus dem Arbeitszeitreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hervorgeht, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Als Datenbasis diente eine repräsentative Befragung von 20.000 Beschäftigten aus dem Jahr 2021.
Atypische Arbeitszeiten wie Schicht- oder Wochenendarbeit führten häufig zu weniger Zufriedenheit mit der sogenannten Work-Life-Balance- also dem ausgewogenem Verhältnis zwischen beruflichen Anforderungenund dem Privatleben. Für drei Viertel der Soloselbständigen sei dies an der Tagesordnung. Die Möglichkeiten des Homeoffice würden gerne genutzt. Die Arbeit von zu Hause habe durch die Corona-Pandemie deutlich zugenommen.
Positiv auf die Work-Life-Balance wirke sich die Erfassung von Arbeitszeiten aus. Für vier von fünf Beschäftigten gehöre sie zum Arbeitsalltag. Ständige Erreichbarkeit, berufliche Kontakte in der Freizeit und kurze Ruhezeiten von weniger als elf Stunden führten hingegen zu Unzufriedenheit und einer negativen Work-Life-Balance.