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Mehr Geld fürs Militär : Japans „Zeitenwende“ – Vorbild für Deutschland

Schiffe der japanischen Marine Anfang November Bild: via REUTERS

Japan weitet die Ausgaben für die Verteidigung drastisch aus. In der Finanzierung zeigt das Land den Deutschen, wie man es richtig macht.

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          Das hochtrabende Wort der Zeitenwende nimmt Japans Regierung nicht in den Mund. Mit der Aufstockung des Verteidigungshaushalts in den kommenden fünf Jahren um umgerechnet fast 120 Milliarden Euro muss sich das Land aber nicht hinter Deutschland verstecken.

          Und in der geplanten Finanzierung zeigt Japan sogar, wie man es besser macht. Während der Bund für die 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr direkt in die Verschuldung ging, versucht Japan es ohne Schulden mit Einsparungen und höheren Steuern.

          Das ist der richtige Weg. Die Abwehr gegen China und Nordkorea ist keine Zukunftsaufgabe. Die heute lebenden Japaner sollten die Lasten finanziell spüren. Analog gilt das für Deutschland.

          An anderer Stelle ist Japan ein schlechtes Vorbild. Vergleichbar dem deutschen Solidaritätszuschlag kennt das Land einen Steuerzuschlag, um den Wiederaufbau der 2011 durch den Tsunami zerstörten Gebiete zu finanzieren. Der wird nun zum Teil umgewidmet für die Verteidigung. Daran sollte Berlin sich kein Beispiel nehmen. Abschaffen statt Umwidmen ist die bessere Lösung.

          Patrick Welter
          Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

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