Luftkampf über Tokio : Japans Drohnen-Polizei geht in die Luft
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Drohnen im Luftkampf: Screenshot aus einem Video Bild: Jiji / Screenshot Youtube
Japan hat das Fliegen von Drohnen über dicht besiedelten Stadtgebieten verboten. Ein Video zeigt, wie die Polizei Drohnen notfalls mit Fangnetzen vom Himmel holen will.
Tokios Polizei hat eine spezielle Eingreiftruppe gegründet, um das Fliegen von Drohnen über dicht besiedelten Stadtvierteln zu unterbinden. Damit soll eine seit vergangener Woche geltende Änderung des Luftfahrtgesetzes durchgesetzt werden. Die Anti-Drohnen-Abteilung des Metropolitan Police Department (MPD) schickt eigene Fluggeräte mit Schleppnetzen und Kameras gen Himmel, um dort fliegende Drohnen abzufischen, an den Boden zu holen und dort sanft aufzusetzen.

Redakteur in der Wirtschaft.
Die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press hat im Internet ein Video mit Probe- und Präsentationsflug der Polizei eingestellt. Sobald eine Drohne in einer Flugverbotszone gesichtet wird, rücken die Beamten darüber hinaus aus, um den Piloten aufzuspüren und aufzufordern, seine Drohne zu landen.
Die Einheit des MPDs ist nicht die erste ihrer Art, aber die erste, welche die japanische Polizei selbst gegründet hat. Private Unternehmen sind auf diesem Gebiet schon aktiv. Anfang Dezember hatte das japanische Sicherheitsunternehmen Secom eine Flugeinheit ins Leben gerufen, mit denen Gebäude, Straßen und auch der Luftraum überwacht und kontinuierlich gefilmt werden sollen. Im Juli hatte Sony eine Gesellschaft gegründet, welche Firmenkunden eine Reihe von Flugdiensten rund um Flugdrohnen anbietet. Dazu zählen Überwachungs- und Inspektionsflüge für Gebäude oder schwer zugängliche Regionen.
Ein neues Gesetz in Japan verbietet den ungenehmigten Betrieb von Drohnen über dichten Wohngebieten sowie über Einrichtungen wie Flughäfen. Das gilt für sämtliche Stadtteile von Tokio wie auch für die meisten anderen großen Städte des Kaiserreichs. Wer dagegen verstößt, dem drohen saftige Geldstrafen. Die neuen Bestimmungen wurden eingeführt, nachdem im April dieses Jahres eine kleine Drohne mit winzigen radioaktiven Spuren auf dem Bürodach des Regierungschefs in Tokio gefunden worden war.