Japan : Fukushima-Betreiber soll aufgespalten werden
- Aktualisiert am
Eine Panne nach der anderen: Tepco bekommt die Probleme nach der Havarie in Fukushima nicht in den Griff Bild: AP
Die Rettungsmaßnahmen nach der Katastrophe von Fukushima waren desaströs. Nun will die japanische Regierung reagieren und das Betreiberunternehmen Tepco aufspalten.
Wegen der Defizite bei der Bewältigung der Atomkatastrophe von Fukushima will die japanische Regierung den Betreiber Tepco aufspalten. Wie die Zeitungen „Nikkei“ und „Yomiuri“ am Mittwoch berichteten, schlägt die japanische Regierungspartei LDP vor, dass die für die Stilllegung der beschädigten Reaktoren sowie für den Umgang mit verseuchtem Wasser zuständigen Bereiche des Energiekonzerns abgespalten werden sollten.
Tepco versucht seit zweieinhalb Jahren Herr der Lage zu werden, doch die Pannenserie am havarierten Atomkraftwerk Fukushima reißt nicht ab. Anfang Oktober wurden fast täglich Probleme an dem Katastrophen-Reaktor bekannt. In dem Kraftwerk 200 Kilometer nördlich von Tokio kam es im Frühjahr 2011 nach einem Erdbeben und einem Tsunami zur schlimmsten Atomkatastrophe seit Tschernobyl im Jahr 1986. Tepco steht wegen seines Krisenmanagements seit langem heftig in der Kritik. Der Firma wird vorgeworfen, unprofessionell und zu langsam zu reagieren. Tepco wurde vergangenes Jahr mit Steuermitteln gerettet und damit bereits de facto verstaatlicht. Über die Frage, inwieweit die Regierung sich direkt in die Firma einmischen soll, wird in Japan aber kontrovers debattiert. Tepco legt am Donnerstag Zahlen vor.