
Kommentar zum Wettbewerb : Die China-Frage
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Die europäische und die chinesische Flagge Bild: Reuters
Europa kann auf subventionierte und von der Politik geschmiedete Großkonzerne verzichten. Staatliche Schützenhilfe allein birgt im internationalen Wettbewerb mit China kein Erfolgsversprechen.
Ist China Freund oder Feind der deutschen Wirtschaft? Über diese Frage wird schon seit Jahren leidenschaftlich diskutiert. Während es anfangs hieß, China werde sich schon noch zu einer Marktwirtschaft wandeln, hat sich der Wind zuletzt gedreht. Ein Manager nach dem anderen tut kund, dass Chinas Wirtschaft wohl eine von der Regierung in Peking gelenkte bleiben wird.
Mit staatlich geförderten Dumpingpreisen, ob auf Stahl oder E-Bikes, versucht China Märkte für sich zu erobern. Mit staatlich geförderten Übernahmen will das Land den Aufstieg zur führenden Industrienation der Welt schaffen. Dass Europa sich gegen derlei Preisverzerrungen und Wissenstransfer besser schützen will, zeugt von Realitätssinn.
Falsch ist jedoch die in Berlin gepflegte Vorstellung, man müsse sich mit eigenen „Champions“ gegen die schier übermächtigen Wettbewerber aus dem Reich der Mitte stemmen. Dass Größe und staatliche Schützenhilfe kein Erfolgsgarant sind, zeigt das Beispiel Airbus dieser Tage nur allzu gut.
Europa braucht keine staatlich geförderten Großunternehmen. Es braucht neben fairen Spielregeln mit China vor allem Unternehmen, die Innovationen entwickeln, die sonst noch keiner hat.
